Wien, 2. Bezirk
Bauherr: MA 29, Wien
Im Zuge eines zweistufigen Verhandlungsverfahrens wurde im Dezember 2006 der Zuschlag an die Arbeitsgemeinschaft aus den Tragwerksplanern PCD ZT-GmbH und dem Architektenteam AGU (u. a. Architekt Wilhelm Holzbauer) und Zeininger Architekten erteilt. Der finale Entwurf integriert neue Bauweisen und Bauteile in ein elegantes und robustes Bauwerk, dass sich harmonisch in die Landschaft einfügt. Die Brücke mit einer Länge von 130 m, das als integrales Bauwerk hergestellt wird, ist derzeit in Bau.
Um ein schlankes Tragwerk zu erzielen, muss die Brückenlänge in möglichst geringe Einzelspannweiten geteilt werden. Infolge der beschränkten Stützmöglichkeiten, sind statisch aufgelöste Pfeiler in Form von V-Stützen, die in den Uferböschungen auf Pfählen gründen, die logische Folge. Das Tragwerk wird als vorgespannte Stahlbetonplatte mit einer Dicke von 1,00 m bis 1,20 m konzipiert, die aus Gewichtsgründen in Brückenmitte in eine Plattenbalkenkonstruktion übergeht. Die Höhe der Plattenbalkenkonstruktion folgt dem Momentenverlauf. Das Tragwerk mit einer Breite von 15 m baut auf das statische Grundsystem des Rahmens auf und reiht sich somit in seiner Bauart nahtlos in den Reigen der meisten Donaukanalbrücken ein.
Um die Brücke integral herstellen zu können wird das Prinzip des „flexiblen Widerlagers“ angewendet, die ein zwängungsminimiertes Bewegen der Widerlager ermöglicht. Um den Erddruck zu reduzieren,
ist eine Weicheinlage aus expandiertem Polystyrol (EPS) hinter dem Widerlager vorgesehen. Die Seitenhafenbrücke wird mit einer Länge von 130 m nicht nur die längste integrale Brücke in Österreich
sein sondern auch zu einer der längsten Europas zählen.